Straßenbeleuchtung: Mit modernen Lampen sparen

2022-12-08 12:19:30 By : Mr. bo zhang

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Mit den LED lassen sich viele Formen verwirklichen. Bild: Rainer Wohlfahrt

Einige Gemeinden lassen noch immer Geld auf der Straße liegen, weil dort veraltete Laternen betrieben werden. Mit moderner Beleuchtung lässt sich sparen. Und nicht nur das.

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S o mancher gutgemeinte Rat kann am Ende nach hinten losgehen. Licht aus, hat der Vater immer gepredigt, wegen der Energieverschwendung. Und dann tingelt Jahre später der junge Kerl mit seinen Freunden abends durch einsame Straßen und fragt sich, wieso hier, für niemanden, alles so hell erleuchtet ist. Also wird, mit soeben im Kampfsport-Training erlernten Fußstößen gegen die Laternen, das Licht ausgeknipst.

Das ist natürlich eine Form von Selbstbetrug, in Wahrheit hat die wilde Bande ihr Mütchen gekühlt – eine Tat, die heute verjährt ist. Der Umwelt wird sie auch nicht gedient haben, denn was die Bengel damals nicht wussten: Die Quecksilberlampen reagieren zwar mit Arbeitsverweigerung auf die Erschütterung, nach einer Pause leuchten sie aber wieder.

Energiesparen geht anders. Zum Beispiel durch den Umstieg auf moderne Leuchtmittel. Rund 9,4 Millionen Lichtpunkte der Straßenbeleuchtung gibt es in Deutschland. Fast ein Drittel davon sei älter als 30 Jahre und ineffizient, rechnet Trilux vor, Deutschlands größter Anbieter von professioneller Beleuchtung. Deutsche Kommunen wenden demnach bis zu 40 Prozent ihres Stromverbrauchs für die Straßenbeleuchtung auf und verbrennen dabei jährlich mehr als 400 Millionen Euro durch veraltete Technik. In den Gebäuden ist das zum großen Teil nicht anders.

„Würde man sämtliche Beleuchtungsanlagen in Deutschland modernisieren, könnte die Energie von fünf Atomkraftwerken eingespart werden“, erklärt Trilux-Geschäftsführer Dietmar Zembrot. Das Beispiel dient der Illustration, aber selbst nach der relativ konservativen Schätzung der Bundesregierung lässt sich der Anteil der Beleuchtung (83 Terawattstunden im Jahr) von etwa 16 Prozent am gesamten Stromverbrauch bis 2050 auf sechs Prozent senken (die jährliche Einsparung an CO2 sind dann rund 19 Millionen Tonnen), der ZVEI schätzt das Potential noch deutlich höher.

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An Straßenbeleuchtung kommen immerhin 4 TWh zusammen, nach und nach werden die alten Leuchtmittel ersetzt. Eine Kommune, die 300 Leuchten saniert, spart dadurch etwa 28.000 Euro Energiekosten im Jahr. Bad Homburg im Taunus zum Beispiel hat durch die Umrüstung der Hälfte seiner 7000 Lichtpunkte den Stromverbrauch um mehr als zwei Drittel gesenkt; die Investition amortisiert sich binnen eines Jahrzehnts, die Erneuerung wird fortgesetzt.

Ob immer und überall in den Städten so viel Licht notwendig ist, wird leidenschaftlich diskutiert. Klagen von Anwohnern, denen die Straßenlaterne ins Schlafzimmer strahlt, sind verständlich, und Umweltschützer weisen auf die vielen Insekten hin, die – durch UV-Licht angezogen – an der heißen Leuchte ein vorzeitiges Ende finden. Ziel ist es, eine gute und je nach Aufstellungsort auch farbgetreue Ausleuchtung bei geringer Blendung zu erreichen. Außerdem soll natürlich möglichst wenig elektrische Energie verbraucht werden. Bestrebungen zu sparen gibt es seit den siebziger Jahren, so wurde mit Teilabschaltungen experimentiert.

Wie die Erfahrung lehrt, steigt allerdings im Dunkeln die Gefahr von Überfällen und Einbrüchen. Das wusste man schon in der Antike, deshalb wurde in den Städten versucht, die Straßen mittels Kienspan und Öllampe wenigstens ein bisschen aufzuhellen. Eine flächendeckende Beleuchtung in großen Städten gibt es seit dem 17. Jahrhundert, aber erst die Gaslaterne ermöglichte zwei Jahrhunderte später einen relativ komfortablen Betrieb. Das Licht war freilich, wie auch das der ersten elektrischen Straßenbeleuchtung kurze Zeit später, noch arg funzelig.

Seitdem schreitet die Entwicklung dynamisch voran, wie ein Vergleich der Energieeffizienz zeigt: Der Lichtstrom (Lumen) einer Glühlampe, wie sie seit mehr als 100 Jahren im Gebrauch ist, liegt bei rund 10 bis 15 Lumen (lm) je Watt. In den fünfziger Jahren begann der Siegeszug der deutlich effizienteren Leuchtstofflampe - eine Metalldampflampe, die innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff beschichtet ist, der die Ultraviolettstrahlung in sichtbares Licht umwandelt. Die ersten Lampen dieser Art erreichten etwa 45 lm je Watt, das ist mehr als eine Halogenlampe im Auto. In der modernen Straßenbeleuchtung sind heute indessen schon deutlich mehr als 100 lm je Watt möglich.

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