Doogee V20 Testbericht: Outdoor Handy mit AMOLED und Dual Screen

2022-12-08 12:27:31 By : Ms. lily yu

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Im Segment der Outdoor Smartphones tut sich wieder was, denn Doogee hat einen ziemlich interessanten neuen Vertreter dieser Art auf den Markt gebracht. Das Doogee V20 sticht mit einem AMOLED Display deutlich aus der Masse hervor, denn die allermeisten anderen Outdoor Smartphones sind mit LCD Technik ausgestattet. Noch dazu handelt es sich beim Doogee V20 um das erste Outdoor Smartphone mit zwei Displays. Gepaart werden diese Merkmale mit 5G Unterstützung, reichlich Speicher, einem großen Akku, Wireless Charging Support und einer 64MP Kamera.

Wir haben das Doogee V20 vorab des Marktstarts als Prototyp zum Testen erhalten und es fast drei Wochen lang im Alltag genutzt. In diesem Testbericht sehen wir uns das Doogee V20 nun ganz genau an und klären, wo die Stärken und Schwächen liegen. Beachtet dabei bitte, dass einige Probleme durchaus dem Prototypen geschuldet sein können und nicht zwingend in den final ausgelieferten Geräten vorhanden sein müssen. Den Testbericht als Video findet ihr hier.

Das Doogee V20 ist in den Farben Schwarz, Grau und Rot erhältlich. Verschiedene Speicher-Variationen gibt es nicht zur Auswahl. Die UVP liegt bei knapp 500 US-Dollar. Lasst euch davon aber nicht abschrecken, denn dauerhaft wird dieser Preis wie üblich nicht erreicht werden. Vorbesteller konnten das Doogee V20 für nur 263€ bestellen und man kann davon ausgehen, dass sich die Preise irgendwo im Bereich zwischen 260€ und 300€ einpendeln werden.

Das Doogee V20 wird in einer flachen und rechteckigen Box geliefert. Diese ist für Doogee typisch schlicht gestaltet. Die schwarze Box ziert ein metallisch-schillerndes Doogee Logo in einem Kreis. In der rechten unteren Ecke findet sich die Modellbezeichnung. Der Deckel lässt sich nach oben abziehen. Hier begrüßt einen dann gleich das Doogee V20 (verpackt in Folie), ein USB-C auf USB-C Kabel, ein OTG Adapter von USB-C auf USB-A, das Netzteil mit deutschem Stecker und ein Werkzeug zum Öffnen der SIM Schublade. Letztere benötigt man allerdings nicht wirklich, da sich die Schublade auch mit dem Fingernagel aufziehen lässt.

Entnimmt man das Doogee V20 aus der Box, erscheint darunter noch weiteres Zubehör. Dazu zählt eine Bruchschutz-Folie (ein Schutzglas befindet sich ab Werk auf dem Smartphone), die Bedienungsanleitung und Garantiekarte und ein Satz Reinigungstücher zum Aufbringen der Bruchschutz-Folie. Wer sich das Ganze im Detail ansehen möchte, findet bei uns im YouTube Kanal ein Unboxing Video.

Viele Outdoor Smartphones kommen mit sehr ausladenden, klobigen und aggressiven Designs daher. Das Doogee V20 ist hier eine erfrischende Ausnahme. Bauart-bedingt ist zwar auch dieses Smartphone dicker, größer und schwerer als ein normales Smartphone ohne Rugged Design, legt den Fokus aber auf ein möglichst elegantes Äußeres. Damit sieht das Doogee V20 wirklich schick aus und liegt für ein Outdoor Smartphone auch toll in der Hand. Dazu trägt auch die Taillierung im Rahmen bei, welche einen sicheren und angenehmen Griff erzeugt. Die Rückseite ist komplett flach, womit das Doogee V20 ohne Wackeln auf ebenen Oberflächen liegt. Durch die Gummi-Elemente, welche den Rahmen zieren, rutscht es auch nicht so leicht davon.

Links und rechts findet man am Doogee V20 dicke Metallstreben, welche für einen robusten und hochwertigen Touch sorgen. Diese Metallstreben sind auch entsprechend der Farbwahl eingefärbt. Der Rest des Rahmens ist von Gummi-Elementen bedeckt, welche an den Ecken etwas herausstehen, um bei einem Sturz für einen Schutz zu sorgen. Die Rückseite vom Doogee V20 präsentiert sich in einem schicken Kohlefaser-Look. Wir sprechen hier auch bewusst von Look, denn auch wenn Doogee im Marketing Material etwas von "Military Grade Carbon Fiber" schreibt, sieht das ganze nicht wirklich nach echter Kohlefaser, sondern nach einem künstlichen Muster auf regulärem Kunststoff aus. Die Oberfläche der Rückseite hat ein gummiartiges Finish, welches sich leicht samtig anfühlt.

An der Verarbeitung vom Doogee V20 gibt es überhaupt nichts zu kritisieren. Das Smartphone ist rundum gut verarbeitet, auch an den Übergängen zu den verschiedenen Materialien. Diesmal wurde sogar auf feine Details wie die Tasten geachtet, welche einen ausreichenden Druckwiderstand bieten, um ein versehentliches Drücken zu verhindern. Die Tasten sitzen auch fest im Gehäuse, klappern nicht und sind aus Metall gefertigt. Die beworbene Dichtheit ist gegeben. Im Test hat das Doogee V20 eine Stunde Tauchgang im Waschbecken ohne Probleme überlebt.

Das Doogee V20 ist auch äußerst stabil gebaut. Ein Biegetest verläuft ohne Ergebnis, denn bevor sich das Gehäuse biegt, beginnen die Finger zu schmerzen. Zumindest strukturell gibt es hier also gar nichts zu meckern.

Das Doogee V20 bietet eine frei belegbare Funktionstaste an der linken Seite. Power-Taste und Lautstärke-Buttons sind rechts untergebracht. Die Lautstärke-Tasten sind voneinander getrennt und rund, was ganz schick aussieht. Die SIM Schublade befindet sich links und lässt sich auch ohne Werkzeug mit dem Fingernagel öffnen.

Der USB-Anschluss befindet sich unten und wird von einer Gummikappe geschützt. Diese schließt sehr fest und lässt sich dadurch nur schwer öffnen, was aber eher einen Pluspunkt als einen Kritikpunkt darstellt, denn so ist das Doogee V20 wirklich optimal geschützt und man muss keine Angst haben, dass sich die Kappe plötzlich öffnet und Wasser oder Schmutz eindringt.

AMOLED Displays setzen sich in der Smartphone-Welt immer mehr durch und sind längst kein Feature mehr, welches man nur in teuren Geräten findet. Die kleinen Hersteller aus China tun sich aber nach wie vor schwer auf AMOLED Displays umzusteigen und gerade bei den Outdoor Smartphones sind AMOLED Displays eine echte Rarität.

Insofern ist das Doogee V20 ein echter Ausnahmefall, denn Doogee verbaut hier tatsächlich ein AMOLED Panel, welches von Samsung stammen soll. Im Alltag ist das auch wirklich von Vorteil, denn neben tiefem Schwarz bei dunklen Inhalten bekommt man einfach eine deutlich bessere Lesbarkeit unter Sonnenlicht geboten, als das bei Geräten mit LCD-Display der Fall ist. So lässt sich das Doogee V20 im Freien sehr gut nutzen, was ja eigentlich bei Outdoor Smartphones eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Ganz ohne Kritik kommt das Doogee V20 allerdings nicht davon, denn für die Preisklasse wurde hier nicht das hochwertigste Display verbaut. Das merkt man vor allem an der Reaktionszeit, denn beim Scrollen erkennt man insbesondere bei Text ein ziemlich starkes Nachziehen und Verwaschen der Inhalte. HDR Unterstützung und DC-Dimming bietet das Doogee V20 auch nicht.

An der Farbabstimmung muss Doogee ebenfalls noch schrauben, was mit einem Software-Update kein Problem sein sollte. Das Panel liefert deutlich zu knallige Farben, egal welches Farbprofil man in den Einstellungen wählt. Auffallend ist das vor allem in Videos oder Bilder von Personen, wo Gesichter deutlich zu rot erscheinen. Der Weißpunkt ist ab Werk deutlich zu kühl eingestellt. Bis der Hersteller hier nachbessert, kann man wenigstens mit der Farbkorrektur von Android in den Bedienungshilfen etwas gegensteuern.

Im Doogee V20 kommt ein 10-Punkt Touchscreen zum Einsatz. Angaben zur Abtastrate macht der Hersteller keine. Er funktioniert aber ordentlich und ohne größere Latenz. Auch langsame Bewegungen werden flüssig umgesetzt. Ghost Touches oder sonstige Probleme gab es in der Alltagsnutzung keine. Mit Wassertropfen auf dem Display kommt das Doogee V20 bis zu einem gewissen Grad gut zurecht. Was dem Doogee V20 leider fehlt, ist ein Glove Mode. Mit Handschuhen lässt sich das Smartphone also nicht bedienen.

Zum Displayglas hält sich Doogee relativ bedeckt. Im Datenblatt gibt man lediglich "Gorilla Glass" an, verrät aber nicht, welcher Typ verbaut ist. Im Alltag blieb das Doogee V20 bisher kratzfrei. Ab Werk befand sich auf dem Display ein Schutzglas, welches für den Test entfernt wurde. Eine Fett abweisende Beschichtung befindet sich nicht auf dem Glas. Abdrücke lassen sich also recht schnell nieder und sind nur mit gründlichem Polieren komplett zu entfernen.

Ein weiteres Highlight vom Doogee V20 ist das zweite Display auf der Rückseite, welches im Kameramodul seinen Platz findet. Da Doogee keine genauen technischen Angaben dazu macht, gingen wir zu Beginn von einem zweiten OLED Display aus, was allerdings nicht der Fall ist. Verbaut wird hier nur ein kleines LCD-Display. Der Funktion tut das natürlich keinen Abbruch.

Leider müssen wir sagen, dass die Umsetzung des zweiten Displays zumindest im Testzeitraum noch recht halbgar ist. Das Display erfüllt im Grunde nur drei Zwecke: Es stellt die aktuelle Uhrzeit inklusive Datum und Akkuladestand dar, zeigt ankommende Anrufe (inkl. Rufannahme) an und ermöglicht die Steuerung der Musikwiedergabe. Das Design lässt sich in den Einstellungen mit ein paar vorgefertigten Templates anpassen und man kann den Timeout verändern (max. 30 Sekunden) sowie festlegen, wie das Display aktiviert werden soll (Smartphone umdrehen oder nur doppeltes Antippen).

Wer auf weitere Funktionen gehofft hat, wird enttäuscht. Man hätte definitiv noch viel mehr umsetzen können. Das zweite Display könnte beispielsweise Benachrichtigungen anzeigen, Widgets wie z.B. das Wetter oder Fitness Funktionen integrieren und auch als Kamerasucher dienen. All das wurde aber zumindest zum Testzeitpunkt nicht umgesetzt. Ob der Hersteller plant, das Doogee V20 in dieser Hinsicht noch zu erweitern, ist uns nicht bekannt.

Abseits des geringen Funktionsumfangs, hat das zweite Display auch noch mit einigen Bugs zu kämpfen. Die Akkuanzeige ist z.B. nicht sehr genau. Bei 50% Ladestand, ist das Akkusymbol nur noch 1/4 gefüllt. Außerdem kam es wiederholt vor, dass das Display "abgestürzt" ist. Die Uhrzeit hat sich dann nicht mehr aktualisiert und das Display ging nicht mehr aus, war also immer an. Erst durch einen Neustart des Smartphones war das zu beheben.

Das Doogee V20 setzt auf den altbekannten Mediatek Dimensity 700. Dieser zählt zu den günstigsten 5G-fähigen SoCs von Mediatek und richtet sich eigentlich an günstigere Smartphones der (je nach Definition) unteren Mittelklasse oder dem Einsteiger-Segment. Da das Doogee V20 doch etwas hochpreisiger ausfällt, kann man die Chip-Wahl also durchaus kritisieren. Ein Dimensity 800 wäre eventuell die bessere Wahl gewesen und hätte nur geringfügige Mehrkosten verursacht.

Als No-Go kann man den Dimensity 700 in der Preisklasse aber trotzdem nicht bezeichnen, denn auch wenn der Chip keine Rakete ist, so ist er trotzdem keine "lahme Schnecke". Er bietet durchaus eine anständige Alltagsperformance und ist in der Lage, typische Alltagsaufgaben angenehm flüssig durchzuführen. Flüssiges Scrollen in Social Media Feeds oder in Google Maps ist auch gegeben. Auch für Spiele sind im Gegensatz zum konkurrierenden Qualcomm Snapdragon 680 noch genügend Leistungsreserven verfügbar. Anspruchsvollere Titel wie Shadowgun Legends oder Call of Duty Mobile lassen sich mit dem Doogee V20 gut spielen, wenn man die Grafikeinstellungen etwas herunterschraubt.

Das Doogee V20 macht auch einen guten Job, was die Kühlung angeht. Thermal Throttling ist für den Chip ein Fremdwort. Trotzdem spürt man am Gehäuse keine nennenswerte Wärmeentwicklung. Auch wenn man das Doogee V20 mal etwas fordert, wird es nur leicht warm.

Ein dicker Pluspunkt vom Doogee V20 ist die wirklich gute Speicher-Ausstattung. Der Hersteller verbaut hier satte 8GB RAM, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn man viele Apps gleichzeitig offen halten will. Der Arbeitsspeicher ist sogar recht flott unterwegs und hat im Benchmark einen Durchsatz von zeitgemäßen 25,1GB/s erreicht.

Der Festspeicher ist ebenfalls sehr groß und bietet ganze 256GB Kapazität. Noch dazu basiert er auf relativ flottem UFS 2.2 Speicher. Für Apps und persönliche Daten ist auf dem Doogee V20 also genügend Platz vorhanden. Wer noch mehr Speicher braucht, kann per Micro SD Karte weiter aufrüsten. Das geht dann aber auf Kosten von Dual SIM, da das Doogee V20 keinen Triple Slot bietet. Eine SD Karte belegt also einen der SIM Slots.

Bei den Sensoren ist das Doogee V20 recht gut ausgestattet und bietet auch einen Kompass sowie ein Gyroskop. Beide funktionieren einwandfrei. Ein Barometer gibt es leider nicht, wobei das für die meisten sicherlich kein Deal-Breaker ist. Der Fingerabdruck-Sensor befindet sich seitlich im Power Button und funktioniert einwandfrei. Im Alltag gab es hier keine Aussetzer oder Verzögerungen. Etwas störend ist nur, dass der Sensor schon bei Berührung entsperrt. Hier fehlt eine Option, die ein Entsperren erst beim Drücken der Taste ermöglicht. Face Unlock per Frontkamera unterstützt das Doogee V20 auch. Dieses funktioniert ebenfalls zuverlässig und auch bei Nacht, da der Bildschirm bei wenig Licht das Gesicht ausleuchtet.

Eine erfreuliche Überraschung ist, dass das Doogee V20 eine Status LED an Bord hat. Hierbei handelt es sich sogar um eine RGB LED. Die Status LED befindet sich im oberen Bildschirmrand und zeigt Benachrichtigungen, Anrufe und den Ladezustand beim Aufladen an. Das haptische Feedback wird leider noch mit einem klassischen rotierenden Vibrationsmotor umgesetzt. Der USB-C Anschluss bietet USB 2.0 Geschwindigkeit und beherrscht USB-OTG.

Auf dem Doogee V20 läuft Android 11. Im Testzeitraum hatten wir die Software Version vom 21. Januar 2022 im Einsatz, welche mit einem halbwegs aktuellen Sicherheitspatch vom Dezember 2021 ausgestattet ist. Im Testzeitraum gab es zwei Software-Updates, welche via OTA Updater installiert wurden. Dies lässt hoffen, dass es noch ein paar weitere Updates geben wird, welche offene Probleme beheben.

Wie von Doogee gewohnt, hat man es beim Doogee V20 mit einem nur leicht angepassten Stock Android zu tun. Der Launcher von Doogee kann bei Nichtgefallen ersetzt werden. Erweitert wurde das System um Smartphone-spezifische Funktionen, z.B. zur Konfiguration des Displays auf der Rückseite und der Funktionstaste. Verschiedene Gesten-Optionen und ein Einhand-Modus sind ebenfalls implementiert.

Das Doogee V20 ist mit Google Zertifizierung versehen. Alle Google Dienste funktionieren also einwandfrei. Darüber hinaus lassen sich diverse Banking Apps nutzen, welche Google Zertifizierung voraussetzen und auch Google Pay ist verfügbar. Keine Neuigkeiten gibt es in Sachen Widevine DRM. Das Doogee V20 bietet weiterhin nur Level 3, sodass z.B. Netflix nur in SD Auflösung abgespielt werden kann.

Das Doogee V20 wird ohne Drittanbieter Bloatware ausgeliefert. Ihr bekommt also ab Werk ein sauberes System. Auch die Facebook Dienste sind nicht vorinstalliert, was im Sinne des Datenschutzes ein Pluspunkt ist. Scans nach Schadsoftware blieben ohne positive Befunde. Signifikante Bugs oder Abstürze sind im Testzeitraum nicht aufgetreten. Das System läuft performant und macht somit einen gut optimierten Eindruck. Die deutsche Übersetzung ist größtenteils gut und nur im Bereich der Doogee-eigenen Funktionen etwas holprig.

Der Mobilfunkempfang fällt beim Doogee V20 sehr gut aus. In Gebäuden oder Gegenden mit schwächerer Abdeckung gab es keine Schwierigkeiten mit der Verbindung. Dual SIM funktioniert einwandfrei. Die Frequenzunterstützung ist recht breit, sodass neben den in Europa wichtigen Frequenzen auch zahlreiche Frequenzen für den asiatischen und amerikanischen Raum unterstützt werden. Alle derzeit in Deutschland genutzten 5G Frequenzen werden unterstützt.

WLAN unterstützt das Doogee V20 bis maximal zum AC-Standard und erreicht einen maximalen Link Speed von 433Mbit/s (brutto). Real haben wir neben dem Router einen Schnitt von 284Mbit/s gemessen. Der WLAN Empfang ist überdurchschnittlich gut, was dazu geführt hat, dass selbst ein Stockwerk unter dem Router noch ein Schnitt von 197Mbit/s erreicht wurde.

Bluetooth wird mit dem 5.1 Standard unterstützt und hat mit verschiedenen Endgeräten problemlos funktioniert. Die Reichweite ist ordentlich und überbrückt locker drei Wände. NFC funktioniert auch einwandfrei und beherrscht wie gesagt auch Google Pay.

Beim GPS Empfang sieht es dann auch nicht anders aus. Das Doogee V20 liefert einen hervorragenden Empfang. Im Trocken-Test mit der GPS Test App wurden bei bewölktem Himmel 39 Satelliten eingebunden. Der SNR Wert liegt mit 34,3 deutlich im grünen Bereich, was für bewölkten Himmel ein exzellentes Ergebnis ist. Die Genauigkeit ist entsprechend hoch. Beim GPS Tracking oder Navigieren gab es nie Aussetzer oder Abweichungen.

Ein Schwachpunkt vom Doogee V20 ist der Umstand, dass es nur einen Mono Lautsprecher gibt. Dieser befindet sich unten im Rahmen und klingt noch dazu alles andere als gut. Die Qualität ist einfach schlecht, dumpf und klingt etwas nach Dose. Im oberen Frequenzbereich kommt er schnell ins Kratzen, wenn die Lautstärke etwas höher aufgedreht ist. Ernsthafter Musikgenuss ist mit dem Lautsprecher also nicht möglich. Einen 3,5mm Anschluss bietet das Doogee V20 leider nicht, obwohl dieser p roblemlos unter der USB-Kappe Platz gehabt hätte. Ein Adapter von USB-C auf 3,5mm wird auch nicht mitgeliefert.

An der Sprachqualität beim Telefonieren gibt es nichts zu kritisieren. Der Gesprächspartner ist im Hörer klar zu verstehen und der Lautsprecher wird bei Bedarf sehr laut. Man selbst kommt beim Gegenüber ebenfalls klar und deutlich an. Der Klang ist also trotz des "Rugged Designs" nicht gedämpft. Abseits davon punktet das Doogee V20 mit VoLTE und VoWiFi Unterstützung. Beides hat im Test ohne Probleme funktioniert. VoLTE ist standardmäßig aktiviert und VoWiFi kann manuell in den SIM Einstellungen zugeschaltet werden.

Was die Kameras betrifft, sieht das Doogee V20 auf dem Papier äußerst interessant aus. Die Hauptkamera bietet einen großen 64MP Hauptsensor, eine 8MP UWW-Kamera mit dynamischem Fokus und eine 20MP Nachtsichtkamera inklusive Infrarot-Scheinwerfer. Frontal gibt es eine 16MP Kamera in einer zentrierten Punch Hole. Leider sind die Kameras wie so oft bei Outdoor Smartphones nicht das Gelbe vom Ei, sodass man sich dieses "Specs-Feuerwerk" auch hätte sparen können, um den Preis zu drücken. Sehen wir uns die wichtigsten Punkte kurz im Detail an.

Das Doogee V20 verzichtet im Standard Modus auf Pixel Binning. Alle Fotos werden also mit der vollen Auflösung von 64MP aufgenommen. Die Ergebnisse sind leider sehr durchwachsen. Der Dynamikumfang der Kamera fällt erfreulich gut aus. Probleme macht jedoch Auto HDR, welches so gut wie nie anspringt. Hier sollte man also insbesondere bei Gegenlicht HDR manuell aktivieren. Zicken macht die Kamera beim Fokus, welcher vor allem bei Landschaftaufnahmen gerne mal daneben liegt. Das Resultat ist ein unscharfes Bild. Die Detaildarstellung der Kamera ist für ein Smartphone eines kleinen Herstellers nicht schlecht. Manchmal wirken die Bilder aber etwas überschärft. Bei den Farben ist die Kamera eher zurückhaltend. Die Darstellung ist zwar grundlegend natürlich, allerdings etwas "leblos".

Die 8MP Ultraweitwinkel Kamera im Doogee V20 bietet einen dynamischen Fokus anstatt dem in der Preisklasse üblichen festen Fokus. Leider macht der Fokus Probleme und schafft es nicht bei größerer Distanz zum Motiv (z.B. Landschaft) scharf zu stellen. Das Resultat sind dann komplett unscharfe Bilder. Nur Fotos mit mittlerer oder kurzer Distanz werden scharf. Bei solchen Aufnahmen wird dann deutlich, dass die Kamera prinzipiell eine richtig gute Bildqualität hat. Umso enttäuschender ist es, dass der Fokus bei größerer Distanz versagt. Ob es sich hier um ein Hardware- oder ein Software-Problem handelt, können wir nicht sagen.

Die Nachtsicht Kamera eignet sich nicht für Fotos. Das Bild ist einfach komplett unscharf. Warum hier ein 20MP Sensor verbaut wird, erschließt sich uns deshalb nicht. Um bei völliger Dunkelheit den Weg zu finden, reicht die Kamera aber aus. Der Infrarot Scheinwerfer leuchtet dafür einen ausreichend großen Bereich aus.

Der Portrait Modus erzeugt einen rein Software-generierten Bokeh Effekt. Die Erkennung ist dabei auf Personen beschränkt. Objekte können also nicht mit Bokeh Effekt abgelichtet werden. Bei Personen funktioniert das ganze immerhin ordentlich, mit erstaunlich sauberer Abtrennung zwischen Hinter- und Vordergrund.

Fotos mit dem Blitz gelingen ganz gut. Er liefert genug Licht, um kleinere Räume auszuleuchten. Die Farbdarstellung ist ordentlich. Man muss aber darauf achten, das Smartphone möglichst ruhig zu halten, da die Fotos sonst schnell verwackeln.

Die Qualität von Bildern bei Nacht mit Straßenbeleuchtung liegt auf dem Niveau günstiger Smartphones von namhafteren Herstellern und wird der Preisklasse nicht gerecht. Brauchbare Schnappschüsse kommen durchaus heraus, doch mangelt es deutlich an Bild- bzw. Detailschärfe und auch die Farben wirken recht blass.

Der Night Mode verbessert die Low Light Leistung vom Doogee V20 kaum. Der Dynamikumfang verbessert sich etwas und dunklere Bereiche werden aufgehellt. An der Bildqualität verändert sich aber nichts zum Positiven.

Die Frontkamera vom Doogee V20 liefert ganz ordentliche Selfies mit guter Detailabbildung. Die Farben sehen natürlich aus. Der Portrait Modus funktioniert gut. Erstaunlich ist, dass auch mit wenig Licht noch brauchbare Bilder entstehen. Der Bildschirmblitz kann die Qualität dabei sichtlich verbessern.

Videos nimmt das Doogee V20 mit der Hauptkamera in maximal 2k (WQHD) Auflösung und 30fps auf. 60fps wird nicht unterstützt, auch wenn man die Auflösung reduziert. Leider bietet die Stock Kamera App kein EIS. Die Videos sind also nicht stabilisiert. Die Bild- und Tonqualität liegt im Mittelfeld. Lobenswert ist der relativ flotte Autofokus. Mit der UWW-Kamera kann man nicht filmen.

Die Frontkamera filmt mit maximal Full HD Auflösung und ebenfalls 30fps. Die Bildqualität geht in Ordnung, was sogar für eher schlechte Lichtverhältnisse gilt. Auch hier gibt es leider keine Stabilisierung und die Software hat manchmal Probleme mit der Anpassung der Belichtung, wenn man z.B. von einem Innenraum nach draußen wechselt.

Das Doogee V20 ist mit einem 6.000mAh Akku ausgerichtet. Der Hersteller hat sich also für einen Kompromiss zwischen Laufzeit und Dicke / Gewicht entschieden und erreicht damit eine solide Balance. Beworben wird eine Laufzeit von zwei bis drei Tagen bei normaler Nutzung und dem können wir nur zustimmen. Genau diese Laufzeit hat das Doogee V20 je nach Nutzungsintensität im Alltagsgebrauch erreicht. Dazu sei aber noch erwähnt, dass das Display die meiste Zeit recht hell eingestellt war, da die Automatik relativ aggressiv regelt. Wer das Smartphone selten aktiviert oder das Display konsequent mit geringer Helligkeit nutzt, kann natürlich auch deutlich länger mit einer Ladung auskommen.

Erfreulich ist, dass das Doogee V20 Fast-Charging bietet. Maximal wird mit 33 Watt geladen und das passende Netzteil ist natürlich im Lieferumfang enthalten. Im Test hat das Smartphone ausgehend von 20% binnen 52 Minuten einen Ladestand von 75% erreicht. Bis auf 100% vergingen knapp zwei Stunden. Die Ladekurve flacht also gegen Ende hin deutlich ab.

Alternativ zum Aufladen per USB ist auch Wireless Charging möglich. Das ist dann jedoch eher etwas zum Aufladen über Nacht, da hier mit maximal 15 Watt geladen werden kann. Im Test mit einem 10 Watt Ladepad vergingen von 20% auf 75% schon fast vier Stunden. Wireless Charging eignet sich also nicht, um mal eben kurz nachzuladen. Reverse Wireless Charging unterstützt das Doogee V20 leider nicht.

Das Doogee V20 hat sich im mehrwöchigen Alltagstest insgesamt gut geschlagen, kann sich deutlich aus der Masse der Outdoor Smartphones abheben und präsentiert sich als attraktives Gesamtpaket. Das gilt zumindest für die reduzierten Preise, für die es zum Marktstart verfügbar war (ab 260€). Die UVP von fast 500 US-Dollar ist natürlich völlig überzogen und lässt sich auch dann nicht rechtfertigen, wenn das Doogee V20 all seine Kinderkrankheiten, die sich im Test gezeigt haben, ablegen würde. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die UVP permanent erreicht wird. Wie fast immer bei solchen Geräten wird auch das Doogee V20 die meiste Zeit irgendwo im "Angebot" zu deutlich besseren Preisen zu haben sein. Sollte es sich permanent im Bereich von 260€ bis 300€ einpendeln oder der Preis etwas sinken, wäre das optimal.

Wünschenswert wäre es natürlich, wenn Doogee bis zum Start der Auslieferung (bis Mitte März) noch ordentlich am Doogee V20 schraubt. Insbesondere die Farbdarstellung des Displays und die Kameras sollten noch etwas optimiert werden. Darüber hinaus wäre es schön, wenn man sich noch etwas mit dem Display auf der Rückseite beschäftigt. Dieses hat einiges an Potenzial, wird aber aktuell nicht wirklich genutzt und deshalb mehr eine Spielerei als ein nützliches Feature. Abschließend sei dann auch nochmal erwähnt, dass der Test mit einem frühen Prototypen durchgeführt wurde. Es kann bei den finalen Geräten also durchaus nochmal Unterschiede beim Display und den Kameras geben. Wer sich das Doogee V20 bestellt hat, kann diesbezüglich gerne in den Kommentaren Bericht erstatten.

Den Testbericht als Video gibt es bei uns im YouTube Kanal.

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